Digital Divide
"Ich habe jetzt ein Smartphone... Aber das benutze ich nur zum Telefonieren!" Unter Digital Divide versteht man ein Konzept, das die Gesellschaft in zwei Lager getrennt sieht: die einen kommen mit den Geräten und Techniken des Informationszeitalters zurecht; andere wiederum sind davon aus vielerlei Gründen ausgeschlossen.
In der Werkgruppe „Digital Divide“ geht es mir darum, diese Spaltung sichtbar und erlebbar zu machen. Auf klassischem Tafelbild arbeite ich sogenannte QR-Codes ein. Diese verweisen auf Hintergrundinformationen zum jeweiligen Bild: von den Kontaktdaten der Signatur für das Smartphone-eigene Adressbuch über Fotos, Filme und Tondokumente - aufgenommen am Entstehungsort der Arbeit. Wer kein Internet-fähiges Smpartphone mit der entsprechenden Lesesoftware hat, dem bleiben diese zum Bild gehörenden Informationen verschlossen. Für ihn bleibt die Arbeit zwar äußerlich sichtbar und erlebbar, jedoch besitzen die QR-Codes für ihn keine Funktion. Damit ist er ausgeschlossen von weiterem Erkenntnisgewinn über die vorliegende Arbeit. Damit möchte ich zur Diskussion anregen über folgende Fragen:
Was macht die Arbeit jetzt aus? Ist sie – ohne Smartphone – als vollständig angesehen? Was stellt die Arbeit dar, wenn die damit verknüpften Ressourcen nicht (mehr) abrufbar sind? Was bedeutet es für einen Sammler, wenn Filme, Tondokumente etc. irgendwann nicht mehr online sind? Ursprünglich werden QR-Codes zur Kennzeichnung von Dingen der realen Welt verwendet, um für diese weitere Informationen in der virtuellen Welt zu hinterlegen. Wie verhält es sich damit, wenn die QR-Codes Bildbestandteil sind und auf das virtuelle Abbild des realen Entstehungsortes verweisen?
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Digital Divide (2014) 90 x 58 cm, Kohle, Kreide, Pigmente, QR-Codes, Ton-, Text- und Filmdokumente, Werkgruppe: "Digital Divide" |
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| QR-Code: Fels |
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QR-Code: Himmel |
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| QR-Code: Wasser |
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QR-Code: Adressdaten |
